Liebe Pfarrgemeinde der Dompfarre!
Weihnachten hat sich zu einem Fest des Schenkens entwickelt. Alles was als Geschenk dienen kann, wird dafür eingesetzt: materielle Güter von höchstem Wert ebenso wie ganz kleine Zeichen mit persönlicher Note, Selbstgefertigtes ebenso wie lange Gesuchtes, Praktisches ebenso wie Überflüssiges, selbst Zeit kann ein Geschenk sein. In jedem Fall soll es den Beschenkten ansprechen und ihm Freude bereiten. Für die Wirtschaft und die Geschäftswelt bedeutet dies Hochkonjunktur in den Wochen vor Weihnachten.
„Schenken" heißt eigentlich: Zu trinken geben. Wenn wir jemandem Wein einschenken, benennen wir diesen Ursprung. Dem rechten Geschenk soll ein Durst zugrunde liegen. Sinnvolles Schenken setzt also voraus, sich in den anderen hineinzudenken und sich nach seinem Durst, seinem Bedürfnis zu fragen. Das braucht die Aufmerksamkeit: was passt zu ihm, was entspricht ihm, was braucht er, was freut ihn.
Durch gelungenes Schenken trete ich mit dem Beschenkten in Beziehung, erweise ich ihm meine Zuwendung. Damit entsteht ein Verbindungsfaden, eine Begegnung auf Herzensebene,
Euer Dompfarrer
Roland Rasser