Liebe Pfarrgemeinde der Dompfarre!
Revolutionen brechen oft plötzlich aus.
Da spitzt sich die Lage innerhalb weniger Tage so zu, dass sich die Energie eines Veränderungsdrangs in einem kraftvollen Schub entlädt.
Dabei hat es im Verborgenen schon lange Vorboten der Unzufriedenheit und des Ungleichgewichts gegeben.
Selten verläuft dies ohne Verluste und Opfer. Solche Vorgänge erleben wir von Zeit zu Zeit in den verschiedenen Zonen der Erde,
im Kleinen und im Großen.
Revolution heißt eigentlich „(radikale) Umwälzung".
Der Bedarf an Umwälzung zeigt sich immer wieder im Lauf von langfristigen Entwicklungen.
Im politischen, im wirtschaftlichen und im persönlichen Leben.
Auch unser Glaube hat eine radikale Umwälzung zum Thema: die schier unglaubliche Wende vom Sterben zum Auferstehen, vom Tod zum Leben,
vom Kreuz zum Glanz, vom Karfreitag zum Ostersonntag.
Jesus ist in diesem Prozess zum Vorkämpfer und Opfer geworden.
Insofern war er ein Revolutionär, der um den Preis seines Lebens das unsere „gerettet" hat, d. h. er hat es in die Unverlierbarkeit der Ewigkeit Gottes erhoben.
Jede Darstellung des Kreuzes möchte auf diese Botschaft hinweisen. In der Feier der Kar- und Ostertage machen wir uns mit dieser revolutionären Energie vertraut.
Die Fastenzeit lädt ein, Kurs auf diese Perspektive des Wandels zu nehmen.
Ich wünsche allen einen befreienden Weg durch die Fastenzeit und gesegnete Tage in der Osterfreude
Euer Dompfarrer
Roland Rasser